Vom Heinrich Hödel und seiner nassen Hand (1995-99)

Heinrich Hödel ist Scharfrichter sowie feinsinniger Poet und Musikliebhaber. Beruflich befreit Hödel Menschen von ihrem Dasein, privat interessiert ihn das Motiv der Erlösung durch den Messias bei Händel.

"Händel-Das Ohr" ist der Titel seines vor kurzem im Selbstverlag herausgekommenen Buches. In seinen Texten treffen sich die musische Ader des Händelspezialisten und das anatomische Interesse des Henkers. Das Ergebnis klingt mitunter kryptisch. So etwa Hödels Gedicht mit der Überschrift: Eins.

Eins
Immer das rechte Ohr
Beide kann ich nicht
Zwei

Ein Vollstreckungsbeamter mit Sinn für Stil und einem ausgeprägten Handwerksethos. Beklemmende Alltagsbeschreibungen eines monströsen Arbeitsslebens.

Vier surreale Szenen einer tragikkomischen, gespaltenen Existenz.

I. Händel - Das Ohr (Eine Lesung)
II. Feierabend (Ein Telefonat)
III. Fernsehen (Eine Hinrichtung)
IV. Die dunkle Biene (Ein Oratorium)

Uraufführung 01.02.2003
Schauspiel Essen

Regie: Anja Brunsbach

Uraufführung Librettofassung (Teil 2 und 3)
Tage für Neue Musik
Theaterhaus Stuttgart
1996

Regie: Tilmann Knabe
Komposition: Fredrik Zeller